Keine Privatsache
Der langjährige Generaldirektor der BASF Österreich, Dr. Siegfried Buchholz, hat einmal in einem Vortrag die Aufgabe der Christinnen und Christen in unserer Zeit folgendermaßen zusammengefasst:
Sie müssten ihren Glauben
- gründlicher durchdenken
- persönlicher zu Herzen nehmen
- klarer aussprechen
- sichtbarer in der Gemeinschaft vorleben
Damit widerspricht er einer um sich greifenden Meinung, dass Christsein, ja Religion überhaupt, Privatsache sei.
Christsein, Gemeinde, Kirche gehören ins öffentliche Leben, in die Diskussion und ins Gespräch. Es sind keine Geheimgruppierungen und Geheimveranstaltungen. Ohne Öffentlichkeit wäre Kirche nicht entstanden und ohne Öffentlichkeit kann Glaube nicht weitergetragen werden. Wir Christinnen und Christen verlieren ohne Öffentlichkeit unsere Sprachfähigkeit in der Diskussion mit anderen Religionen und anderen gesellschaftlichen Kräften.
Und wir rauben der Welt das Gute, Versöhnende, Heilsame, Herausfordernde, was Jesus in diese Welt gebracht hat.
Mutig voran! Das war ein Spruch in der christlichen Jungschar, die dieses Jahr ihr 100-jähriges Jubiläum feiert. Mutig voran! Das darf auch für unser Auftreten als Christinnen und Christen in der Öffentlichkeit gelten.
Mit herzlichen Grüßen
Pfarrer Jochen Kettling